Erleben und Lernen

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Im Kindergarten treffen Kinder verschiedenen Alters, verschiedener Herkunft und Sprache aufeinander. Sie lernen sich kennen, spielen, lachen und laufen miteinander um die Wette. Kinder denken nicht lange darüber nach oder stellen sich vor, wie es ist, wenn Sie gemeinsam über Pfützen hüpfen, klettern oder über Baumstämme balancieren. Sie nehmen es einfach mit ihren Sinnen wahr, wie es ist Hand in Hand die Welt zu erkunden. Durch körperliche Erfahrungen lernen sie etwa den Zusammenhang von Ursache und Wirkung kennen. Was passiert etwa, wenn man auf eine gefrorene Pfütze tritt und das Eis bricht? Was fühlt man, wenn man die Hand auf das Moos im Wald hält? Durch den Tastsinn, den Gleichgewichtssinn, Hören und Sehen gewinnt das Kind Eindrücke von einer Umwelt und der Beziehung von sich selbst  mit ihr.

Bewegen, wahrnehmen, denken, erleben und handeln – so lernt ein Kind am einfachsten und nachhaltigsten (vgl. Renate Zimmer). Bewegung ist aber nicht nur wichtig, um sein Umfeld zu erfahren, sondern auch um eigenes Körperbewusstsein zu entwickeln. Durch das Bewegen – und damit Kennenlernen des eigenen Körpers – lernt das Kind selbstständig zu werden. Wenn das Kind sich selbst besser wahrnimmt, die Erfahrung von Können und Nichtkönnen macht, das Gefühl von Aufregung und Entspannung und innerer Ruhe bewusst erfährt, kann es sich auch einfacher in einer Umwelt voller Sinnesreize orientieren und Informationen filtern. Das Kind lernt von klein auf, sich auf wesentliches zu konzentrieren.

Renate Zimmer meint: „Im Kleinkindalter äußert sich das Bemühen um Selbstständigkeit am deutlichsten in Bewegungshandlungen: Sich allein anziehen, ohne fremde Hilfe laufen, auf Mauern klettern – dies sind körperliche Errungenschaften, die dem Kind (und auch seinen Eltern) schrittweise zunehmende Unabhängigkeit beweisen. Das Wort Selbstständigkeit speist sich nicht zufällig aus ’selber stehen können‘.“

Kinder lernen also durch Bewegung auf vielfältige Art und Weise, ihren Körper und ihre Umwelt kennen. Dies gelingt besonders gut in der freien Natur: Im Wald wirbeln sie Blätter durch die Luft, Er-greifen den Baumstamm und Be-greifen den Umfang des Baumes, Spüren ihre eigenen Kräfte durch das Spannen eines selbstgebastelten Bogens, Erfahren den Raum oder die Entfernungen durch das Werfen eines Schneeballs oder das Bauen eines Schneemanns.

Karin Schaden
Diplom-Mototherapeutin

Buchtipp: Renate Zimmer: Toben macht schlau! Bewegung statt Verkopfung, Verlag Herder Spektrum

 

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